Althengstett bekommt ein Sonnenhaus
Seit rund zehn Jahren gibt es das Planungsbüro von Ralf Maurer in Ottenbronn. Rechtzeitig zum Firmengeburtstag „schenkt“ sich das Unternehmen ein neues Wohn- und Geschäftshaus an der Simmozheimer Straße 11 im Kernort von Althengstett. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote
Von Axel H. Kunert
Althengstett. Der Markt für energetische Sanierungen von Altbauten und modernen Energiekonzepten im Bereich Neubau boomt aktuell – auch in der Region Nordschwarzwald.
Ein Beleg dafür: Das derzeit in Althengstett-Ottenbronn beheimatete Planungsbüro von Ralf Maurer muss expandieren – und baut dafür an der Simmozheimer Straße in Althengstett ein neues Geschäfts- und Wohngebäude. Natürlich wird der eigene Neubau eines auf Bauleitung und Energieberatung spezialisierten Planungsbüros ein echtes Vorzeigeobjekt, an dem einmal alles das, was heute „technisch möglich und sinnvoll“ ist, durchdekliniert wird.
Das heißt: Das Gebäude wird auf Basis der so genannten Sonnenhaustechnologie realisiert und soll künftig zu bis zu Dreivierteln allein mit Sonnenenergie beheizt werden. Dafür werden an der zweigeschossigen Südfassade insgesamt 75 Quadratmeter Solarkollektoren installiert, die den
Inhalt eines imposanten, im Innern des Hauses zentral aufgestellten, 11 000 Liter fassenden Wassertanks aufheizen werden, der als Wärmespeicher dient.
Verteilt wird die Wärme über Fußbodenheizungen – wobei genug günstige und saubere Wärme vorhanden sein wird, „im Winter auch die Zufahrtsrampe der Tiefgarage leicht anzuwärmen, um sie stets eisfrei zu halten“, wie der gelernte Maurermeister und Bautechniker Ralf Maurer erklärt. Sollte die Kraft der Sonne einmal nicht ausreichen, die insgesamt 600 Quadratmeter Büro- und Wohnungsflächen mollig warm zu halten, kann mit einer Pelletheizung zugeheizt werden. „Wir rechnen jedoch nur mit einem Primärenergiebedarf von 6,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter.“ Normal wäre das Zehnfache.
In drei Wochen bereits will man Richtfest feiern. Fertiggestellt werden soll der Neubau dann bis Januar nächsten Jahres. Über zwei Büroeinheiten im Erdgeschoss mit eigenen Parkplätzen zur Straße hin und drei Wohnungen der gehobenen Kategorie im Obergeschoss mit Balkon und Dachterrasse wird das Gebäude dann verfügen, wobei alles Dank eines eingebauten Fahrstuhls barrierefrei zugänglich sein wird. Weitere besondere Extras: Ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept auf Basis extrem langlebiger LED-Technologie soll auch den Stromverbrauch des Gebäudes soweit wie möglich absenken. Zudem ist eine eigene Elektrotankstelle für den zukünftigen Betrieb von Elektrofahrzeugen geplant. Dafür wird eine weitere, große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes den Strombedarf sichern und das Gebäude so sogar zu einem „Energieüberschusshaus“ machen.